Bauch und Arme: Versteckte Risikoindikatoren für Alzheimer und Parkinson?
Die Ansammlung von Fett erhöht das Risiko, an Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson zu erkranken
Eine neue Studie, die in der renommierten Fachzeitschrift Neurology veröffentlicht wurde, wirft neues Licht auf den Zusammenhang zwischen unserer Körperzusammensetzung und der Gesundheit unseres Gehirns. Forscher haben herausgefunden, dass die Ansammlung von Fett in bestimmten Bereichen des Körpers, wie etwa dem Bauch und den Armen, das Risiko für die Entwicklung neurodegenerativer Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson erhöhen kann. Im Gegenteil, eine gute Muskelmasse scheint vor diesen Pathologien zu schützen.
Die Forschung
Bei der Analyse der Daten von über 400,000 Menschen, die fast ein Jahrzehnt lang beobachtet wurden, stellten Wissenschaftler einen signifikanten Zusammenhang fest zwischen:
- Bauchfett und Risiko neurodegenerativer Erkrankungen: Menschen mit einem hohen ABL hatten ein bis zu 13 % höheres Risiko, an Alzheimer oder Parkinson zu erkranken, als ihre schlankeren Altersgenossen
- Fett in den Armen und Risiko für neurodegenerative Erkrankungen: Auch die Ansammlung von Fett in den Armen erwies sich als Risikofaktor, der die Wahrscheinlichkeit der Entwicklung dieser Pathologien um 18 % erhöhte
- Muskelmasse und Schutz: Im Gegensatz dazu erwies sich eine gute Muskelkraft als schützend und reduzierte das Risiko neurodegenerativer Erkrankungen um etwa 26 %
Zugrundeliegende Mechanismen
Obwohl weitere Studien erforderlich sind, um die Mechanismen hinter diesen Zusammenhängen vollständig aufzuklären, spekulieren Forscher, dass Bauch- und Armfett chronische Entzündungen und Insulinresistenz fördern kann, Faktoren, die bekanntermaßen mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf- und neurodegenerative Erkrankungen verbunden sind. Darüber hinaus kann Muskelmasse eine schützende Rolle spielen, indem sie die Insulinempfindlichkeit verbessert und Entzündungen reduziert.
Die Bedeutung eines gesunden Gewichts
Diese Ergebnisse unterstreichen, wie wichtig es ist, ein gesundes Gewicht zu halten und regelmäßige körperliche Aktivität zu fördern, um das Risiko der Entwicklung neurodegenerativer Erkrankungen zu verringern. Die Bemühungen sollten sich auf die Reduzierung des Bauchfetts und den Aufbau von Muskelmasse konzentrieren, insbesondere ab dem mittleren Alter.
Einschränkungen der Studie
Es ist wichtig zu beachten, dass die Studie einige Einschränkungen hat. Die Teilnehmer waren hauptsächlich europäischer Herkunft, daher sind die Ergebnisse möglicherweise nicht auf andere Bevölkerungsgruppen übertragbar. Darüber hinaus war die Studie eine Beobachtungsstudie und kann keinen Ursache-Wirkungs-Zusammenhang herstellen.
Die Lösung? Gesundes Gewicht und ausgewogene Ernährung
Die Ergebnisse dieser Forschung bieten neue Erkenntnisse zur Vorbeugung neurodegenerativer Erkrankungen. Ein gesundes Gewicht, regelmäßige körperliche Aktivität und eine ausgewogene Ernährung sind Gewohnheiten, die dazu beitragen können, unser Gehirn zu schützen und den Ausbruch von Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson zu verzögern.