Lungenkarzinom: verschiedene Subtypen, die beim kleinzelligen Lungenkrebs definiert sind
Verschiedene Subtypen des kleinzelligen Lungenkrebses (SCLC) definiert: SCLC ist ein besonders aggressiver Krebs, der typischerweise bei Rauchern auftritt, ein schnelles Wachstum und eine hohe Neigung zur Metastasierung aufweist
Jüngste Studien deuten darauf hin, dass SCLC in spezifische molekulare Subtypen differenziert werden kann
Aufgrund des erheblichen Mangels an Tumormaterial und des Problems der Tumorheterogenität konnten diese Informationen jedoch nicht effektiv in einem klinischen Umfeld validiert werden.
Dieses neue Forschungsprojekt hat nun 386 mitteleuropäische Fälle untersucht, eine der bisher größten Kohorten von chirurgisch behandelten Patienten.
Die Ergebnisse bestätigten, dass die unterschiedliche Expression von ASCL1-, NEUROD1- und POU2F3-Proteinen in Tumorgewebe biologisch unterschiedliche SCLC-Subtypen definiert, die auch unterschiedliche Krankheitsausgänge bei chirurgisch resezierten Personen haben.
SCLC, personalisierter Ansatz für Behandlung und Nachsorge
„Im Gegensatz zu den zunehmend personalisierten Ansätzen, die beim nicht-kleinzelligen Lungenkrebs beobachtet werden, gilt das SCLC immer noch als homogenes Krankheitsbild und wird sowohl in Krankenhäusern als auch in Laboren standardisiert behandelt“, erklärt Erstautor Zsolt Megyesfalvi von der Translational Thoracic Onkologisches Labor an der Universitätsklinik für Thoraxchirurgie der Medizinischen Universität Wien.
„Wir zeigen jetzt, dass die unterschiedliche Expression wichtiger Transkriptionsregulatoren fünf wichtige SCLC-Subtypen eindeutig unterscheidet.“
Die Ergebnisse zeigen auch, dass eine hohe ASCL1-Proteinexpression ein unabhängiger negativer prognostischer Marker ist, während eine hohe POU2F3-Proteinexpression mit günstigeren Überlebensergebnissen verbunden ist.
Unterschiedliches Ansprechen auf Therapien
Die Forscher erstellten außerdem ein umfassendes Profil der Proteinexpression mithilfe von Massenspektrometrie-basierter Proteomik in SCLC-Zelllinien, um die therapeutische Relevanz jedes SCLC-Subtyps zu bewerten.
Studienleiter Balazs Döme, Leiter des Programms Translational Thoracic Oncology an der Medizinischen Universität Wien, kommentierte: „Wir konnten anhand von Experimenten mit Tumorzellen zeigen, dass die Spiegel subtypdefinierender Marker auch das Ansprechen auf verschiedene zielgerichtete Chemotherapeutika beeinflussen Wirkstoffe in vitro.
Bemerkenswerterweise korrelierte eine hohe POU2F3-Expression, die mit einem besseren Überleben verbunden ist, mit der Empfindlichkeit gegenüber Standard-Chemotherapeutika.
Im Gegensatz dazu korrelierte eine hohe YAP1-Proteinexpression mit einem schlechten Ansprechen auf eine Chemotherapie.
Darüber hinaus war die Fülle an subtypdefinierenden Proteinen auch mit der Wirksamkeit bestimmter zielgerichteter Medikamente wie CDK-, AURK- und IGF-1R-Inhibitoren verbunden.“
Die Studie ist von großer klinischer Relevanz, da sie die Diversität des SCLC beleuchtet und dazu beiträgt, die Umsetzung subtypspezifischer personalisierter Behandlungsansätze und Nachsorgestrategien bei dieser Erkrankung zu erleichtern.
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