Raynaud-Phänomen: Ursachen, Symptome und Behandlung

Das Raynaud-Phänomen ist durch einen übermäßigen Krampf von Blutgefäßen in der Peripherie gekennzeichnet, der eine Verringerung des Blutflusses zu den betroffenen Regionen verursacht

Die Reaktion kann durch Kälte und/oder emotionalen Stress (starke Emotionen, Angst) und/oder schnellen Wechsel von warmer zu kalter Umgebung oder andere Faktoren ausgelöst werden, von denen einige noch nicht vollständig verstanden sind.

Eine verminderte Durchblutung führt zu Taubheitsgefühl in den Händen, gefolgt von Zyanose, Blässe, Schmerzen, Kribbeln und Brennen.

In der Hälfte der Fälle kann das Phänomen sekundär zu anderen Pathologien sein; wenn es idiopathisch ist (dh der Grund dafür ist nicht bekannt), wird es als Raynaud-Syndrom bezeichnet und manchmal auch als Überempfindlichkeit oder „Allergie“ gegen Kälte bezeichnet.

Das Raynaud-Phänomen tritt hauptsächlich in den Fingern und Zehen auf, kann aber auch andere Körperregionen wie Nasenspitze, Ohrläppchen und Zunge betreffen

Das Raynaud-Phänomen ist nach dem französischen Arzt Maurice Raynaud (1834-1881) benannt.

Ursachen und Risikofaktoren des Raynaud-Phänomens

Schmerz ist manchmal damit verbunden.

Es wird als bezeichnet

  • primär oder primitiv: Das Phänomen tritt von selbst auf, ohne dass eine zugrunde liegende Krankheit es verursacht;
  • sekundär: das Phänomen ist das Zeichen einer Pathologie;
  • idiopathisch: wenn die zugrunde liegende Ursache unbekannt ist.

Das primäre Raynaud-Phänomen ist häufiger als die sekundäre Form

Die primäre Raynaud-Krankheit beginnt in der Regel unter 25 Jahren und betrifft vor allem Frauen mit einer seit der Kindheit bestehenden Kälteunverträglichkeit.

Andererseits zeigen Patienten mit sekundärem Raynaud oft Symptome einer Begleiterkrankung (typischerweise Arthritis, Lupus, Sklerodermie…), wie Gelenkschmerzen, Hautausschläge und Schwäche.

Primäres oder idiopathisches Raynaud-Phänomen

Das Raynaud-Phänomen wird als primitiv oder idiopathisch angesehen, wenn es allein auftritt und nicht mit anderen Krankheiten assoziiert ist.

In dieser Form tritt sie tendenziell häufig bei jungen Frauen und insbesondere in der Adoleszenz und im frühen Erwachsenenalter auf.

Es wird angenommen, dass das idiopathische Raynaud-Syndrom zumindest teilweise erblich ist, obwohl spezifische Gene noch nicht identifiziert wurden.

Zigarettenrauchen ist ein Faktor, der die Häufigkeit und Intensität von Attacken erhöhen kann; nach Ansicht einiger Autoren scheint auch eine hormonelle Komponente eine Rolle zu spielen.

Koffein, Östrogen und nicht-selektive Betablocker werden oft als erschwerende Faktoren aufgeführt, aber die Beweise dafür, dass sie vermieden werden sollten, scheinen nicht stichhaltig zu sein.

Kaltes Wetter, psychischer und physischer Stress und intensive Emotionen erhöhen das Risiko, dass das Phänomen auftritt.

Sekundäres Raynaud-Phänomen

Das Raynaud-Phänomen oder sekundäres Raynaud-Phänomen ist mit einer Vielzahl anderer Zustände und Krankheiten verbunden:

  • Bindegewebserkrankungen
  • Sklerodermie
  • Systemischer Lupus erythematodes
  • Rheumatoide Arthritis
  • Sjögren-Syndrom
  • Dermatomyositis
  • Polymyositis
  • Chronisches Agglutinin-Syndrom
  • Ehlers-Danlos-Syndrom
  • Drogen
  • Betablocker
  • Zytotoxische Medikamente – insbesondere Chemotherapeutika und insbesondere Bleomycin
  • Cyclosporin
  • Bromocriptine
  • Ergotamin
  • Sulfasalazin
  • Arzneimittel, die das zentrale Nervensystem stimulieren, z. B. Amphetamine und Methylphenidat
  • Over-the-Counter-Medikamente, zB Pseudoephedrin
  • Beruflich
  • Längerer Kontakt mit Chemikalien oder Kunststoffverbindungen, z. B. Vinylchlorid, Quecksilber oder PVC
  • Paraneoplastische Manifestation

Weitere Ursachen und Risikofaktoren:

  • Arteriopathie;
  • Nervenstörungen;
  • schlaganfallbetroffene Extremität;
  • Multiple Sklerose;
  • Poliomyelitis;
  • professioneller Einsatz von vibrierenden Werkzeugen wie Drucklufthämmern, Freischneidern oder Kettensägen;
  • Karpaltunnelsyndrom;
  • Upper-Thoracic-Strait-Syndrom;
  • Schilddrüsenpathologie;
  • Rauchen;
  • kalt
  • Verletzungen an Händen oder Füßen (Frakturen, Operationen oder Erfrierungen).

Symptome und Anzeichen

Das Raynaud-Phänomen tritt hauptsächlich in den Bereichen mit größerer Kalorienverteilung und geringerem Stoffwechselbedarf (mehr entbehrlich) auf, dh den Fingern (insbesondere denen der Hände).

In einigen Fällen sind Beschwerden oder Schmerzen mit dem betroffenen Teil verbunden.

Sie ist durch drei Phasen gekennzeichnet, die von weniger als einer Minute bis zu mehreren Stunden dauern können

  • Ischämische (oder „Blässe“) Phase: Die Blutversorgung ist reduziert und der Bereich wird blass, kalt, taub und manchmal schmerzhaft;
  • Phase der venösen Stauung (oder „Zyanose“): Der betroffene Bereich beginnt sich bläulich zu verfärben und es können Kribbeln und Beschwerden auftreten;
  • Reaktive Hyperämiephase (oder „Flushing“): Blut fließt stark in den Bereich zurück und der Bereich erscheint rötlich und ist warm. Kribbeln, Taubheitsgefühl und Schmerzen können auftreten. Der normale Fluss setzt normalerweise innerhalb einer Viertelstunde wieder ein.

In den meisten Fällen kann das Phänomen die täglichen Aktivitäten der Patienten beeinträchtigen (insbesondere diejenigen, die die Verwendung der Hände oder Füße erfordern), verursacht jedoch keine langfristigen Schäden an den Extremitäten.

Diagnose

Die Diagnose erfolgt im Wesentlichen klinisch: Eine objektive Untersuchung ermöglicht die Erkennung des Phänomens, oft ohne dass Kältestimulationstests erforderlich sind.

Die Videapillaroskopie ist die Untersuchung der ersten Wahl, um das idiopathische Raynaud-Phänomen von Folgeerkrankungen der Sklerodermie (Sklerodermie, Polydermatomyositis, gemischte Konnektivität) abzugrenzen.

Die Videokapillaroskopie zeigt bei diesen Patienten typische Veränderungen: Verringerte Kapillarschlingen, avaskuläre Bereiche, riesige Kapillarschlingen, sogenannte Megakapillaren, Mikroblutungen.

Beim Kältestimulationstest wird die Hand des Patienten in Eiswasser getaucht, um eine Episode zu provozieren.

Auch ein Kompressionsmanöver des Patienten durch Aneinanderpressen der Handflächen bei zum Gebet gefalteten Händen (Zeichen, die differenzierter als beim Kältereiztest hervorgerufen werden können) kann geübt werden.

Komplikationen des Raynaud-Phänomens

Komplikationen sind selten.

Sie können auftreten:

  • Hautgeschwüre;
  • Narbenbildung;
  • Gangrän;
  • dünne, spitz zulaufende Finger mit glatter, glänzender Haut;
  • brüchige und langsam wachsende Nägel.

Therapie

Bei Patienten mit Raynaud-Phänomen ist es wichtig, Kälteeinwirkung zu vermeiden und Handschuhe und dicke Socken zu tragen, um die Extremitäten warm zu halten.

Aus pharmakologischer Sicht sind Calciumantagonisten bei konservativ behandlungsresistenten Personen sehr wirksam. Sie reduzieren die Anzahl und Dauer von Vasospasmus-Episoden, indem sie eine Vasodilatation der peripheren Arteriolen induzieren.

In schwereren Fällen kann die Sympathektomie (endoskopische thorakale Sympathektomie), ein umstrittenes Operationsverfahren, eingesetzt werden.

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Quelle:

Medizin Online

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