Deutschland, Umfrage unter Rettungskräften: 39 % würden den Rettungsdienst lieber verlassen

Rettungskräfte in Deutschland in der gleichen schwierigen Situation wie ihre italienischen, britischen und anderen Kollegen: Ermüdung durch zunehmende Arbeitsbelastung und Burnout führen bei ihnen zu einem überraschenden (aber nicht so überraschenden) Ergebnis: 39 % gaben an, den Rettungsdienst lieber verlassen zu wollen

Deutschland, Ver.di-Umfrage unter Einsatzkräften

78,000 deutsche Frauen und Männer sind im Rettungsdienst beschäftigt.

Und auch sie haben, wie ihre Kolleginnen und Kollegen in anderen europäischen Räumen (darunter Italien), mit Problemen wie Personalmangel und Gesundheitsaufnahmeeinrichtungen in gravierenden organisatorischen Schwierigkeiten zu kämpfen.

Diese Prämissen haben aller Voraussicht nach das Ergebnis der Umfrage bestimmt, die die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di im März unter den Betreibern durchgeführt und vor wenigen Tagen auf einer Ad-hoc-Pressekonferenz vorgestellt hat.

Die Ergebnisse wurden auf einer Pressekonferenz in Berlin von Sylvia Bühler, Mitglied des Ver.di-Bundesverbandes, vorgestellt Tafel, und Norbert Wunder, Vorsitzender der Ver.di-Bundeskommission, waren alles andere als ermutigend.

„Die ohnehin schon hohe Arbeitsbelastung hat sich seit Beginn der Corona-Krise deutlich erhöht“, erklärte Bühler.

„Wenn 39 Prozent der Befragten sagen, dass sie wechseln würden Jobs & Karriere sofort, wenn sich die Gelegenheit ergibt, muss dies alle aufrütteln.“

Retter in Deutschland: Was sind die Hauptgründe für die Unzufriedenheit mit einem Job, den die große Mehrheit der 7,000 Befragten als sinnvoll und erfüllend empfindet?

In der Befragung wurden gravierende Probleme mit der Arbeitszeit genannt: Selbst gesetzlich vorgeschriebene Pausen können zu 61 % nicht oder nur sehr unregelmäßig eingelegt werden, eine hohe Arbeitsintensität sowie eine hohe körperliche und psychische Belastung sind weitere kritische Punkte.

Zudem kommt es vor allem in Ballungsgebieten vermehrt zu Übergriffen auf Rettungskräfte.

Verschärft wird die Situation durch eine alternde Belegschaft: Etwa die Hälfte der Beschäftigten ist bereits über 55 Jahre alt.

„Im Notfall sind wir alle auf schnelle und kompetente Hilfe angewiesen“, betonte Bühler.

Dass sich die Bedingungen im Rettungsdienst rasant verbessert haben, ist daher für alle wichtig: „Schon jetzt gibt es noch nicht genug Leute, die in diesem wichtigen Beruf arbeiten wollen.

So hat Ver.di bereits im Reformtarifvertrag des DRK erreicht, dass die Wochenarbeitszeit (inklusive Bereitschaftsdienst) von 48 auf 45 Stunden verkürzt wird.

Mit dem Verband der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) laufen entsprechende Gespräche: Kommunale Arbeitgeber sind für bessere Arbeitsbedingungen im Rettungsdienst verantwortlich.

Die Reduzierung der Arbeitszeit ist ein entscheidender Schritt.

Bühler war skeptisch gegenüber der Praxis in vielen Bundesländern, den Rettungsdienst nach marktwirtschaftlichen Kriterien zu bewerben.

Daraus folge oft eine zeitlich begrenzte Prämie, die nicht immer zur Verbesserung der Qualität des Rettungsdienstes beitrage und auch nicht immer die Personalsituation verbessere: „Aber hier engagieren wir uns politisch.“

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Quelle:

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