
Wasserstoffantrieb für Lieferdrohnen: Wingcopter und ZAL GmbH starten gemeinsame Entwicklung
Am 16. März 2023 haben Wingcopter, der deutsche Entwickler und Betreiber von Lieferdrohnen, und die ZAL Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung GmbH mit Sitz in Hamburg, in Weiterstadt/Hamburg, Deutschland, eine Entwicklungspartnerschaft bekannt gegeben
Gemeinsam wollen sie das Potenzial von grünem Wasserstoff für den Antrieb der bereits rein elektrischen Drohnen von Wingcopter ausloten und ein nachhaltiges, wasserstoffbasiertes Antriebssystem entwickeln.
Das Antriebssystem wird später von Wingcopter selbst produziert und in seine Lieferdrohnen eingebaut
Lieferdrohnen mit großer Reichweite werden zu einem immer wichtigeren Werkzeug bei der medizinischen Versorgung von Menschen in abgelegenen Gebieten.
Wingcopter selbst hat daran gearbeitet, medizinische Drohnen-Liefernetzwerke in den Anden, in Afrika südlich der Sahara und in den ländlichen USA zu entwickeln.
Durch die Umrüstung des batteriebetriebenen Wingcopter 198 auf Wasserstoff soll die Drohne künftig nicht nur emissionsfrei fliegen, sondern noch leistungsfähiger werden.
Durch den zusätzlichen Auftrieb seiner Flügel und sein aerodynamisches Design erreicht der Wingcopter bereits höhere Reichweiten und Geschwindigkeiten als die meisten Konkurrenzmodelle.
Allerdings könnte der Wasserstoffantrieb für noch längere Flugzeiten sorgen und damit entsprechend größere Distanzen für unterschiedliche Zustellanwendungen ermöglichen.
Der projektbezogene Umbau des Wingcopters erfolgt im Brennstoffzellenlabor des ZAL in Hamburg
Im Rahmen der Entwicklungspartnerschaft wird eine Lösung entwickelt, die sich in das bestehende technische Ökosystem der Wingcopter-Lieferdrohne einfügt und gleichzeitig die charakteristischen Flugfähigkeiten des Wingcopters bewahrt.
In der Vergangenheit konnten ZAL-Ingenieure mit der firmeneigenen ZALbatros-Wasserstoffdrohne bereits eine Flugdauer von über zwei Stunden erreichen.
Dies wurde durch komprimierten gasförmigen Wasserstoff in Kombination mit einer Brennstoffzelle erreicht.
Eine vergleichbare Technologie wird auch im Wingcopter zum Einsatz kommen
„Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit und sind zuversichtlich, dass wir gemeinsam eine noch effizientere Antriebslösung entwickeln können, die gleichzeitig der Natur zugute kommt.
Wir wollten schon immer, dass der Wingcopter noch weiter fliegen kann.
Den Einbau eines konventionellen Verbrennungsmotors haben wir jedoch mit Blick auf Umwelt und Klimawandel von vornherein ausgeschlossen.
Wir freuen uns, nun gemeinsam mit den ZAL-Experten technische Möglichkeiten im Bereich Wasserstoffantrieb auszuloten und das beste Konzept dann in die Tat umzusetzen“, erklärt Wingcopter-Mitgründer und CEO Tom Plümmer.
Roland Gerhards, Geschäftsführer der ZAL GmbH, ergänzt: „Unsere Mission ist es, Wasserstoff in die Luft zu bringen und innovative Lösungen für eine nachhaltige Luftfahrt zu schaffen.
Mit Wingcopter als unserem Partner sind wir nicht nur von der Flugleistung ihrer Drohnen beeindruckt, sondern auch von ihrer klaren Vision, wie urbane Luftmobilität und insbesondere Drohnenlieferung dazu beitragen können, das Leben der Menschen zu verbessern.
Dies passt perfekt zu den Werten von ZAL.
Mit unserer Expertise wollen wir den Wingcopter auf Wasserstoff umrüsten und damit das Hamburger UAM-Netzwerk Windrove mit einem weiteren Leuchtturmprojekt stärken.“
Lesen Sie auch
Wasserrettung: Aeromech bringt Such- und Rettungsdrohne „SARGO“ in Australien auf den Markt
Drohnen und Maxi-Notfälle: Die MEM 2022-Katastrophenschutzübung „Mari E Monti“
Ruanda: Dank Zipline-Drohnen Blut und medizinische Versorgung für Krankenhäuser und Kliniken
HEMS / Helicopter Operations Training ist heute eine Kombination aus real und virtuell
Schottland, Drohnen in der medizinischen Rettung: CAELUS-Projekt gewinnt Innovationspreis
Elfenbeinküste, medizinische Versorgung für über 1,000 Gesundheitseinrichtungen dank Zipline-Drohnen
Nigeria: Lieferung von Medikamenten und medizinischen Hilfsgütern mit Zipline-Drohnen
Drohnen, die Leben retten: Uganda überwindet geografische Barrieren dank neuer Technologie
AiRMOUR hilft europäischen Städten mit Gesundheitsdrohnen (EMS-Drohnen)
Botswana, Drohnen zur Lieferung von medizinischer Grundversorgung und Notfallversorgung
Virtuelle Realität in der Behandlung von Angst: Eine Pilotstudie
US-Notfallretter sollen von Kinderärzten durch Virtual Reality (VR) unterstützt werden